Kurzinterview zum Thema Nachhaltigkeit

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Nachhaltigkeit

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Kurzinterview zum Thema Nachhaltigkeit

Fünf Fragen an Dinah Erdmann, Vice President Change & Integration Management bei Materna

Dinah Erdmann Dinah Erdmann, Vice President Change & Integration Management bei Materna

1. Warum ist Nachhaltigkeit ein so wichtiges Thema für Materna?

Materna als Familienunternehmen hat seine gesellschaftliche Verpflichtung von Anfang an sehr ernst genommen. Ein Denken in Generationen statt in Quartalen prägt unsere Strategie seit jeher. Wir wissen: Auf Dauer erfolgreich wirtschaften können wir nur, wenn wir das Klima und die Ressourcen dieser Welt nachhaltig schützen. Da war es nur konsequent, im Dezember 2021 dem UN Global Compact beizutreten, der weltweit wichtigsten Initiative für nachhaltige Unternehmensführung. Gleichzeitig fordern Kunden, Mitarbeitende und Partner immer öfter ökologische Nachhaltigkeit ein.

2. Was bedeutet eigentlich Klimaneutralität?

Vereinfacht ausgedrückt: Klimaneutral ist eine Organisation, sobald ihr CO2-Fußabdruck gemessen, reduziert und ausgeglichen wurde. Dabei gibt es keine eindeutigen Vorgaben für die Umsetzung. Das bedeutet: Theoretisch können Organisationen allein durch Kompensationszahlungen klimaneutral werden. Doch das ist uns zu wenig.

3. Was tut Materna, um klimaneutral zu werden?

Wir haben zum 1.1.2022 alle deutschen Standorte der Materna SE auf Ökostrom umgestellt. Außerdem beginnen wir dieses Jahr mit der Umstellung des gesamten Fuhrparks auf E-Autos. Voraussichtlich werden wir 2028 alle weiteren Reduktionspotenziale ausgeschöpft haben. Wir müssen daher parallel auch auf Kompensation setzen.

4. Welche Kompensationsprojekte sollten Unternehmen fördern?

Aufforsten ist die populärste und auch günstigste Variante zur Kompensation von CO2. Allerdings ist ihr Nutzen umstritten. Mindestens ebenso wichtig ist es deshalb, in Waldschutz zu investieren oder in moderne Technologien, die CO2 nicht nur vermeiden, sondern auch langfristig aus der Atmosphäre entfernen oder permanent binden. Für uns als Materna ist darüber hinaus regionales Engagement wichtig. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben dürfen regionale Klimaschutzprojekte nicht zur Kompensation von CO2 angerechnet werden – nur in Kombination mit einem internationalen Projekt. Deshalb planen wir in Kooperation mit Bergwaldprojekt e.V., selbst die Ärmel hochzukrempeln. Zweck des Vereins ist der Schutz, der Erhalt und die Pflege des Waldes in Deutschland. Wir werden interessierten Mitarbeitenden ab 2022 ein Corporate Volunteering Programm anbieten, in dem sie sich selbst in angeleiteten Arbeitseinsätzen durch Bergwaldprojekt für die heimische Natur engagieren können.

5. Wie lässt sich ökologische Nachhaltigkeit mit ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit vereinbaren?

Hier ist die Digitalisierung ein ganz wichtiger Faktor. Zum Beispiel haben wir einem Kunden geholfen, die Wartung von Windkraftanlagen auf Remote Services umzustellen. Das vermeidet unnötige Fahrten, spart Treibstoff, die damit verbundenen Emissionen und schont so die Umwelt. Natürlich war der Aufbau des Remote Services eine Investition, doch das Unternehmen spart dauerhaft gleich mehrfach: Es benötigt weniger Servicefahrzeuge insgesamt, spart also nicht nur Treibstoff, sondern auch Betriebskosten für Versicherung, Wartung, Reparaturen etc. Außerdem sinken die Reisekosten im Field Service. Unterm Strich ist der neue, digitalisierte Prozess also auch deutlich ökonomischer. Und die Mitarbeitenden profitieren von angenehmeren Arbeitszeiten und -bedingungen. Sie sind weniger unterwegs, können Familie und Beruf besser vereinbaren. Das ist gelebte soziale Nachhaltigkeit – ohne höhere Kosten. Außerdem haben wir mit der Umstellung die Widerstandsfähigkeit des Wartungsprozesses erhöht: das Unternehmen ist viel schneller in der Lage, den Status von Anlagen zu prüfen und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten, wo erforderlich. Ohne die Einschränkungen durch ein pandemisches Geschehen oder Naturkatastrophen. Das Beispiel ist nur eins von vielen Kundenprojekten, bei denen ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit bestens harmonieren.